Pilzerkrankungen der Haut: lästig und unangenehm

Da unser Immunsystem sehr effizient gegen Pilze vorgeht, führen Infektionen zwar zu lästigen, aber nur in den seltensten Fällen zu ernsthaften Beschwerden. Bei Personen mit stark geschwächtem Immunsystem können Pilze jedoch auch Organe befallen und in solchen Fällen sogar lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen. Häufiger und bei weitem weniger gefährlich sind Pilzerkrankungen der Haut, sogenannte Dermatomykosen. Diese betreffen in den allermeisten Fällen nur die oberen Hautschichten, Schleimhäute und Hautanhangsgebilde, wie die Nägel.
Auf Haut und Schleimhäuten ist ein Pilz oft rasch besiegt, bei einem Befall der Nägel dauert die Behandlung Monate und für den Therapieerfolg ist Konsequenz in der Behandlung das Mittel zum Ziel.

Die häufigsten Erreger von Hautmykosen sind die sogenannten Fadenpilze (Sprosspilze). Sie befallen insbesondere die oberen Hautschichten und sind vor allem als Fußpilz bekannt. Aber auch Pilzerkrankungen der behaarten Haut am Körper, an den Händen und am Kopf werden durch Fadenpilze ausgelöst.
Eine weitere Gruppe häufiger Erregen sind die Hefepilze. Hefepilzmykosen der Haut und Schleimhäute werden auch als Soor bezeichnet und betreffen vor allem den Mund (Mundsoor), die weibliche Scheide (Vaginalsoor), den Windelbereich bei Säuglingen (Windelsoor), Hautfalten, oder in einer Sonderform, die Haut am Oberkörper (Kleieflechte).
In seltenen Fällen können auch Schimmelpilze Infektionen auslösen.

Entstehung und Behandlung von Pilzerkrankungen

Entscheidend für die Entstehung von Pilzerkrankungen auf der Haut sind das Immunsystem des befallenen Organismus, die Beschaffenheit der Haut und die Art des Pilzes. Pilze vermehren sich vor allen in feuchter und warmer Umgebung besonders gut. So werden Pilzerkrankungen der Füße oder der Leistengegend durch starkes Schwitzen im Sommer begünstigt. Verletzungen und Durchblutungsstörungen der betroffenen Hautareale ermöglichen den Pilzen ein leichteres Eindringen.
Auch die Hygiene spielt eine wichtige Rolle. Mangelnde Hygiene führt dazu, dass sich Pilze leicht vermehren können. Ebenso kann übertriebenes Waschen mit seifenhaltigen Mitteln den Säureschutzmantel der Haut zerstören und somit die normale Abwehr schwächen. Verwenden Sie daher Haut-pH-neutrale Waschsubstanzen.

Pilze kommen überall vor. Auch auf gesunder Haut sind einige Pilzarten – wie zum Beispiel Hefepilze – vorhanden ohne jedoch krank zu machen. Erst wenn durch äußere Faktoren (Wärme, Feuchtigkeit) die Pilze sich rasant vermehren, kann es zu Problemen kommen. Einige Pilzerkrankungen, wie Fuß- und Nagelpilz, sind stark ansteckend. Sie werden von Mensch zu Mensch übertragen, entweder durch direkten Kontakt oder über Hautschüppchen auf dem Boden oder über kontaminierte Gegenstände. Daher sind besonders bei Haut- und Nagelpilz besondere Hygienevorschriften einzuhalten.
Die Beschwerden der unterschiedlichen Pilzerkrankungen können stark variieren. Erkrankungen mit Fadenpilzen äußern sich meist durch leicht erhabenen, geröteten und juckenden Hautstellen. Diese treten häufig als rundliche Flecken am Körper auf. Hefepilzinfektionen zeigen sich durch weißliche Belege auf der Schleimhaut oder schuppende Stellen auf der Haut, eventuell auch mit kleinen Pusteln.

Die Behandlung von Hautpilz erfolgt zumeist lokal mit antimykotischen (pilzhemmenden oder pilztötenden) Salben oder Cremen. Für die Behandlung des Kopfes stehen spezielle Shampoos zur Verfügung. In Fall des Falles kann der Arzt auch eine orale Therapie verordnen. Dies kann vor allem bei Nagelpilz zur vollständigen Abheilung des Pilzes nötig sein.
Für den Behandlungserfolg ist es wichtig die Therapie konsequent durchzuziehen und auch noch eine Zeitlang fortzusetzen, wenn die Beschwerden bereits abgeklungen sind.
Besonders wichtig ist es auch Textilien, die mit der infizierten Haut Kontakt hatten, gut zu desinfizieren und bei mindestens 60°C zu waschen. Für niedrigere Waschtemperaturen stehen spezielle Waschzusätze zu Verfügung.

Soor

Unter Soor oder Candidiasis wird eine Infektion mit Pilzen der Gattung Candida, den Hefepilzen, verstanden. In den überwiegenden Fällen wird die Infektion durch Candida albicans ausgelöst. Prinzipiell kommt dieser Pilz in geringer Menge überall auf Haut und Schleimhaut vor. Zu Beschwerden kommt es erst, wenn durch eine Veränderung im Körper der Pilz rasant zu wachsen anfängt. Die Erkrankung tritt daher vor allem auf der Schleimhaut und in Hautfalten auf, wo die feuchtwarmen Bedingungen das Pilzwachstum fördern. In sehr seltenen Fällen können aber auch der Darm oder innere Organe betroffen sein.
Die Anzeichen einer Infektion der Schleimhäute sind weißliche Belege, die sich leicht von ihrem Untergrund abheben lassen. Auf der Haut kann es zu fleckigen, schuppenden Rötungen mit kleinen Bläschen oder Pusteln kommen. Juckreiz ist eher selten, ein brennendes und schmerzendes Gefühl der infizierten Hautstellen kommt häufiger vor.

Prinzipiell kann eine Infektion mit dem weißen Hefepilz (Candida albicans) überall auf der Haut auftreten. Besondere Risikostellen sind jedoch Hautfalten in der Leistengegend, die Achselhöhlen oder auch unter der weiblichen Brust. Babys sind besonders häufig von Soor im Windelbereich, dem sogenannten Windelsoor betroffen. Nicht selten tritt bei Neugeborenen auch Soor im Mund auf.

Soor tritt kaum bei gesunden Menschen auf. Besondere Risikogruppen sind

  • Neugeborene,
  • Personen mit Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes,
  • Personen unter Antibiotikatherapie
  • Immunschwäche (hohes Alter, Antibiotikabehandlung oder Chemotherapie)

In Kombination mit weiteren Faktoren, wie einem warmen, feuchten, verschlossenen Milieu (z.B. Windeln bei Säuglingen), dem Tragen von Zahnprothesen oder Drogenabhängigkeit kann es zu Infektionen kommen.

Häufige Formen von Soor sind:

Die Diagnose „Soor“ stellt in der Regel der Arzt. Besonders bei Erwachsenen ist bei Verdacht auf eine Pilzerkrankung ein Arztbesucht unbedingt notwendig, da es eine Reihe anderer Krankheiten gibt, die ähnliche Symptome hervorrufen können. Diese Krankheiten müssen jedoch anders behandelt werden.

Die Behandlung von Soor beginnt bei der Vermeidung der pilzfördernden Faktoren. Schlechte Zahnprothesen gehören ersetzt, eine Zuckerkrankheit gehört behandelt. In zweiter Linie werden je nach Lokalisation unterschiedliche Pilzmittel (Lösungen, Cremen) verwendet. Wichtig ist es, die Behandlung ausreichend lange durchzuführen und die Hautstellen trocken zu halten. 
Sollte dies nicht ausreichen oder aufgrund die Immunabwehr der betroffenen Person zu schwach sein, kann der Arzt auch eine systemische Behandlung verordnen.

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