Läuse – Wenn es in den Haaren krabbelt!

Das Leben einer Laus

Läuse sind kleine, flügellose Insekten, die sich genauso wie ihre Larven als Parasiten von menschlichem Blut ernähren. Kopfläuse sind weltweit verbreitet und befallen nur den Menschen. Zwar wird häufig angenommen, Läuse seien ein hygienisches Problem, Forscher konnten jedoch zeigen, dass Kopflausbefall nichts mit schlechter Hygiene zu tun hat. Die Übertragung erfolgt auch nicht wie vielfach befürchtet über Mützen, Ohrenschützer, Kuscheltiere oder Kopfpölster, sondern direkt von Kopf zu Kopf.
Läuse müssen, um zu überleben, etwa alle zwei bis vier Stunden Blut aufnehmen. Wenn sie vom Kopf fallen, überleben sie daher nicht länger als einen Tag.

Eine weibliche Laus lebt etwa einen Monat und legt in dieser Zeit bis zu 300 Eier. Diese Eier werden fest an die Haare knapp über die Haarwurzeln geklebt. Entwicklungsfähige Eier sind bräunlich gefärbt und meist schwer zu erkennen. Sind die Läuse geschlüpft, bleiben die leeren Eihüllen, sogenannte Nissen, zurück. Diese sind recht gut sichtbar, werden aber manchmal mit normalen Kopfschuppen verwechselt. Im Gegensatz zu den oval geformten, fest klebenden Nissen, haben normale Schuppen jedoch einen unregelmäßigen Rand und können leicht von den Haaren abgestreift werden.
Nach 9 Tagen schlüpft aus dem Ei eine Larve, die wiederum etwa 9 Tage braucht, um sich zur erwachsenen Kopflaus zu entwickeln.

Der Läusebefall auf einem Kinderkopf ist, falls nicht schon in der Schule oder dem Kindergarten vorgewarnt wurde, meist eine Zufallsentdeckung. Oft klagt das Kind nur über Juckreiz am Kopf. Hält man dann Nachschau werden lebende Läuse oder Nissen entdeckt. Am häufigsten finden sich die Nissen dort, wo das Haar besonders dicht wächst: im Bereich der Schläfen, hinter den Ohren und im Nacken.
Bei einem erstmaligen Befall mit Kopfläusen dauert es in der Regel 4-6 Wochen, bis die Krankheit erkannt wird. In der Zwischenzeit wurden mit großer Wahrscheinlichkeit weitere Personen angesteckt. Dadurch lässt sich auch das teilweise massive und plötzliche Auftreten von Lausbefall in Kindergruppen erklären.

Ein Kopflausbefall ist zwar bei langen Haaren lästig, aber kein Grund zur Panik! Läuse lassen sich ausgezeichnet behandeln und bei richtiger Behandlung werden die Köpfe rasch wieder lausfrei.

Behandlung von Kopflausbefall

Prinzipiell kommen zwei Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz. Die lokale Anwendung von Kopflausmitteln in Form von Shampoos oder Sprays, die die Läuse abtöten, und das mechanische Entfernen der Läuse und Nissen mit einem Läusekamm. Eine Kombination der beiden ist sinnvoll.
Da, wie oben bereits erwähnt, der Befall mit Kopfläusen meist recht spät festgestellt wird, ist es ratsam, Personen, die in den letzten zwei Wochen mit der befallenen Person intensiven Kontakt hatten, auch zu untersuchen und gegebenenfalls zu behandeln.

Mittel gegen Läuse

Läusekämme werden schon seit Jahrtausenden eingesetzt. Die Methode ist zwar je nach Haarlänge und Haardichte sehr zeitaufwändig, aber äußerst effektiv. Im Gegensatz zu einem normalen Kamm müssen die Zinken eines Läusekamms absolut parallel stehen und dürfen nur einen sehr geringen Zinkenabstand haben, damit die Läuse verlässlich darin hängenbleiben.
Ein Tipp: angefeuchtetes Haar lässt sich leichter auskämmen als trockenes. Nach jedem Auskämmen kann man den Kamm auf einem weißen Tuch oder Papier abstreifen und so sehen, ob Läuse darin hängengeblieben sind.

Um die Läuse abzutöten, gibt es eine Vielzahl von lokal wirksamen Mitteln in Form von Shampoos und Lösungen. Diese können mit sehr unterschiedlichen Wirkstoffen arbeiten:
Silikonöle wie Dimeticon oder andere Öle ersticken die Läuse, andere Substanzen wie etwa Permethrin wirken auf Läuse giftig. Sie werden in der Selbstbehandlung von Läusen jedoch fast nicht mehr verwendet. Auch komplexe pflanzliche Substanzgemische aus Kokos, Andirobaöl und Neem kommen zum Einsatz.

Behandlungsschema:

Um Läuse erfolgreich zu behandeln, gehen Sie am besten nach folgendem Behandlungsschema vor:

Tag 1: Beginnen Sie die Behandlung mit einem Läusemittel und kämmen Sie danach die Haare gründlich aus.
Tag 5: Kämmen Sie die Haare erneut nass aus.
Tag 8, 9 oder 10: Wenden Sie das Läusemittel erneut an und kämmen Sie die Haare wieder nass aus. Dieser Schritt ist notwendig, da die meisten Lausmittel nur auf lebendige Läuse verlässlich wirken. Nach acht bis neun Tagen sind die Läuseeier, die bei der ersten Behandlung nicht abgetötet wurden, geschlüpft.
Tag 13 und 17: Kontrollieren Sie, ob die Behandlung erfolgreich war. Dazu sollte das Haar erneut nass ausgekämmt werden. Überprüfen Sie auf einer hellen Oberfläche, ob noch Läuse im Kamm hängengeblieben sind. Falls Sie noch Läuse oder neue Eier entdecken, muss die Behandlung wiederholt werden.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Läusebefall innerhalb der Familie häufig auftritt. Dann ist es sinnvoll alle Familienmitglieder ärztlich untersuchen zu lassen.

Weitere Tipps:

  • Desinfizieren Sie aufgekratzte Stellen am Kopf mit einem geeigneten Desinfektionsmittel um Entzündungen vorzubeugen.
  • Ein Entwirrspray kann das Kämmen der Haare erleichtern.
  • Um Nissen leichter zu entfernen, kann man sie mit Essig vorbehandeln.
  • Beachten Sie die Einwirkzeit der unterschiedlichen Präparate. Nur so lässt sich der erwünschte Behandlungserfolg sicherstellen.
  • Bettwäsche, Hauben, Handtücher und Kuscheltiere können zur Vernichtung der Läuse bei mindestens 60°C gewaschen werden. Die Läuse sterben auch, wenn nicht waschbare Gegenstände luftdicht für mehrere Tage bei Zimmertemperatur gelagert werden oder einen Tag lang bei mindestens -15°C eingefroren werden.
  • Umgebungssprays bieten zusätzlich Sicherheit gegen Läuse.

Vorbeugen

Vorbeugen ist besser als Behandlung. Damit bei Lausalarm in der Schule keine Panik aufkommt, kann man das Haar der Kinder vorbehandeln, sodass es Läusen dort erst gar nicht gefällt. Bewährt hat sich dabei vor allem das präventive Waschen mit Weidenrindenshampoo. Spezielle Läuseshampoos, die primär zur Behandlung dienen, verhindern nachweislich, dass sich für eine gewisse Zeit keine neuen Läuse ansiedeln.
Auch das Zusammenbinden langer Haare bietet einen gewissen Schutz vor einer Ansteckung.

In den allermeisten Fällen führt eine Selbstbehandlung zum Erfolg und das Haar wird komplett von Läusen befreit. Sehr selten kann es jedoch auch zu immer wiederkehren Infektionen kommen. In diesen besonders hartnäckigen Fällen sollte durchaus ein Arzt um Rat gefragt werden.
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