Insektenschutz – Nicht nur ein Muss in Tropen!

In erster Linie gilt es also zu vermeiden, dass man gestochen oder gebissen wird. Dabei wird zwischen zwei Gruppen von Insektenschutz unterschieden: dem mechanischen Schutz und dem Schutz mittels Repellentien. Zum ersten zählen Fliegengitter und -netze, sowie passende Kleidung, die luftig auf der Haut liegt. Liegt Kleidung nämlich zu eng an, kann es sein, dass Insekten durchstechen.
Auch eine Klimatisierung der Räume soll Stechmücken davon abhalten in die Wohnung zu kommen, da diese die warmen Temperaturen vor dem Fenster bevorzugen. Darüber hinaus können Lichtfallen eingesetzt werden, um Insekten loszuwerden.

Stechende Insekten sind besonders dämmerungs- und nachtaktiv. Gerade in den Nachtzeiten ist daher besonders auf einen Insektenschutz zu achten. In den Tropen empfiehlt sich auf jeden Fall lange Kleidung in Kombination mit passenden Repellentien.

Repellentien

Repellentien enthalten unterschiedliche Stoffe, deren Geruch die Insekten davon abhält zu stechen oder zu beißen.

Natürliche Repellentien sind vor allem ätherische Öle, darunter Zitronengras, Citronella, Teebaumöl und Gewürznelken. Der Nachteil der reinen ätherischen Öle ist, dass sie in Verdünnungen angewendet nur sehr kurz wirksam sind. Unverdünnt sollten sie aufgrund ihrer hautreizenden Wirkung wiederum nicht direkt auf die Haut aufgetragen werden. Daher gibt es mit ätherischen Ölen imprägnierte Bänder (zum Beispiel mit Geraniol), die, an Fuß- oder Handgelenk getragen, Mücken und andere Insekten abschrecken sollen.
Das wirksamste pflanzliche Repellent ist jedoch das Citriodiol, das ursprünglich aus dem Zitroneneukalyptus gewonnen wurde, und heute in mehreren Insektensprays Anwendung findet.

Neben den pflanzlichen Repellentien gibt es eine Reihe von synthetisch hergestellten, sehr wirksamen Stoffen. Allen voran das DEET (Diethyltoluamid). Dieses kommt in unterschiedlichen Konzentrationen in verschiedenen Zubereitungen (Spray, Gel, Creme, Roll‑on) vor und wirkt lange und verlässlich gegen unterschiedliche Mücken, Fliegen und Zecken. Da DEET ein Lösungsmittel ist, ist bei seinem Gebrauch darauf zu achten, dass es nicht mit Kunststoff (zum Beispiel mit Zeltplanen) in Kontakt kommt, da es diesen auflösen kann. Bei Kontakt mit Schleimhäuten oder empfindlicher Haut kann es unangenehme Reizungen verursachen.

Weniger reizend aber genauso wirksam wie DEET ist der Wirkstoff Icaridin (Picaridin). Icaridin hat den Vorteil, dass es Kunststoff nicht angreift. Sowohl DEET als auch Icaridin gelten als tropensicher.

Ethylbutylacetylaminopropionat ist ein weiteres synthetisches Repellent, das aber verglichen mit DEET und Icaridin eine schwächere Wirkung hat.

Zum zusätzlichen Schutz kann man, neben den Repellentien auf der Haut, die Kleidung mit Permethrin imprägnieren.  

Was sollte beim Auftragen von Repellentien beachtet werden:

  • Achten Sie auf die Altersangaben bei den jeweiligen Repellentien. Gerade die Haut von Kindern kann empfindlich reagieren. Die meisten Repellentien sind ab 3 oder 5 Jahren anwendbar. Tragen Sie bei Kindern keine Repellentien im Gesicht und an den Händen auf.
  • Sprühen Sie niemals direkt ins Gesicht.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten. Sollte doch einmal etwas in die Augen kommen, spülen Sie es mit reichlich klarem Wasser aus.
  • Wenden Sie Repellentien nicht auf geschädigter Haut oder auf einem Sonnenbrand an.
  • Falls Sie sehr empfindliche Haut haben, testen Sie die Repellentien zuerst an einer kleinen Fläche aus, bevor Sie sie großflächig anwenden.
  • Wiederholen Sie die Anwendung rechtzeitig. Die meisten Repellentien wirken nur wenige Stunden. Besonders abends ist daher ein erneutes Auftragen für einen lückenlosen Schutz wichtig.
  • Tragen Sie das Repellent frühestens 20 Minuten nach der Sonnencreme auf.

Der Zeck muss weg!

Einmal durch hohes Gras gestreift und schon sitzt sie am Bein: die Zecke. Häufig nicht nur eine, daher ist es wichtig, dass man zum Beispiel nach einem Spaziergang im Wald seinen ganzen Körper absucht. Fakt ist, die Zecke muss weg – und zwar so rasch wie möglich. Aber wie?

In den seltensten Fällen ist ein Arzt erforderlich um eine Zecke zu entfernen. Allerdings sollte man bei der Zeckenentfernung von Omas Hausmitteln Abstand nehmen. Es ist nicht ratsam, die Zecke mit Öl, Alkohol, Nagellackentferner oder Ähnlichem zu betupfen. In der daraus entstehenden Luftnot „spuckt“ die Zecke nämlich zusätzlich Speichel in den Körper und überträgt so diverse Krankheiten. Während die FSME-Viren (Frühsommer-Meningo- Enzephalitis) bereits beim ersten Einstechen übertragen werden, so dauert die Übertragung der Borrelioseerreger meist länger.

Die besten Werkzeuge zur Zeckenentfernung sind Pinzetten, Zeckenzangen oder Zeckenhaken. Das Wichtigste dabei ist, dass die Zecke ganz entfernt wird ohne, dass der Rumpf zusammengedrückt wird. Dafür sollte die Zecke möglichst hautnah angefasst und kontrolliert herausgezogen werden.

Beobachten Sie den Zeckenbiss in den nächsten Wochen. Sollte er sich entzünden, anschwellen, zu pochen beginnen oder eine Rötung entstehen, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.

Bisse und Stiche behandeln

Repellentien garantieren keinen 100%igen Schutz gegen einen Stich oder Biss. Um daher mit dem unangenehmen Juckreiz eines Insektenstiches fertig zu werden, gibt es jede Menge Möglichkeiten. Man hat die Wahl zwischen einer Reihe von juckreizstillenden Lösungen, elektrischen Impulsen oder den klassischen, antiallergischen Gelen, teilweise auch mit lokal schmerzstillenden Zusätzen.
Bei dem Umgang mit einem Insektenstich ist es wichtig, so wenig wie möglich zu kratzen und ihn gut zu beobachten. Schwillt er stark an, breitet sich um ihn herum eine Rötung aus oder beginnt eine rote Bahn von ihm wegzuwandern, ist es wichtig sofort einen Arzt aufzusuchen!

Nach einem Tropenaufenthalt ist es empfehlenswert, selbst wenn nur wenige oder keine Insektenstiche wahrgenommen wurden, auch eventuell auftretenden, leichte Erkältungsbeschwerden genau zu beobachten und dem Arzt zu melden. Viele Tropenkrankheiten präsentieren sich anfangs mit sehr unspezifischen Beschwerden.
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