Fieberblasen werden durch Herpes simplex Viren, vor allem durch das Herpesvirus Typ 1, ausgelöst. Tritt die Erkrankung im Bereich der Lippen auf spricht man von Herpes labialis. Eine weitere bekannte Form von Herpes, der Genitalherpes, wird hauptsächlich durch Typ 2 Herpesviren ausgelöst und gehört immer in fachärztliche Behandlung!
Herpesviren werden durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen, zum Beispiel durch Husten, Niesen, beim gemeinsamen Benutzen von Geschirr oder Trinkflaschen oder beim Küssen. Die Ansteckung erfolgt daher häufig innerhalb der Familie bereits im frühen Kindesalter. Zu beachten ist, dass ein Infizierter auch dann ansteckend sein kann, wenn keine akute Fieberblase vorliegt. Bei einer akuten Fieberblase werden aber wesentlich mehr Viren übertragen, und die Gefahr einer Ansteckung ist daher auch erheblich größer.
Wie entsteht die Fieberblase?
Bei der Erstinfektion mit dem Herpesvirus kann es zwar zur Ausbildung einer Fieberblase kommen, muss aber nicht. Das Virus kann auch sozusagen „im Geheimen“ die Nervenfasern entlang bis zu den Nervenzellkörpern wandern und verweilt dort ohne Symptome auszulösen. Sobald das Immunsystem geschwächt wird, sei es durch Sonne oder Kälte, durch eine Erkrankung oder einfach Stress, wandert das Virus wieder Richtung Haut und löst dort die schmerzende Fieberblase aus.
Die Bläschen sind leider nicht immer auf die Lippen beschränkt, sie können auch rund um den Mund, auf den Wangen, den Ohren, am Naseneingang oder sogar auf der Bindehaut in den Augen auftreten. Sind die Augen betroffen ist der Gang zum Arzt dringend anzuraten.
Fieberblasen sind aber nicht nur schmerzhaft und kosmetisch störend, sie sind auch stark ansteckend und gehören daher rasch behandelt. Oft treten vor dem eigentlichen Bläschen schon andere Symptome auf: Die betroffene Stelle spannt, es kribbelt oder brennt. Bereits in diesem Stadium, im Fachjargon „Prodromalphase“ genannt, sollte man mit der Therapie der Fieberblase beginnen.
Erst in weiterer Folge entsteht ein Bläschen, das sich rasch mit klarer Flüssigkeit füllt. Dieses Bläschen platzt nach wenigen Tagen auf, es bildet sich eine Kruste. Meist dauert es ein bis zwei Wochen, bis die Fieberblase wieder vollständig abgeheilt ist.
Wird das entstandene Bläschen nicht korrekt behandelt, kann es zu größeren Geschwüren kommen. Denn dann besteht die Gefahr, dass sich auch Bakterien in Form einer Superinfektion auf der geschädigten Haut ansiedeln. Um das zu verhindern, sollte jede Fieberblase so früh wie möglich behandelt werden.
Der richtige Umgang mit einer Fieberblase
Fieberblasen können, wenn man sich an die richtigen Hygienevorschriften hält, problemlos zuhause behandelt werden. Der erste Grundsatz dabei lautet: Finger weg! Kratzen Sie nicht an dem Bläschen herum und waschen Sie sich oft die Hände. So verhindern Sie, dass sich das Bläschen entzündet und dass Sie ungewollt Viren übertragen.
Fieberblasencremen und -salben
Zu den Klassikern der medikamentösen Behandlung zählen die Fieberblasencremen. Für alle Fieberblasencremen gilt: Sie wirken umso besser, je früher sie aufgetragen werden. Ist das Bläschen bereits da oder sogar schon aufgeplatzt, ist es sinnvoller "wundheilungsfördernde Salben zu verwenden.
Zum Auftragen der Salbe verwendet man am besten ein Wattestäbchen um die Viren nicht unnötig zu verschleppen.
Fieberblasencremen können unterschiedliche Wirkstoffe enthalten, allen voran solche, die die Viren in ihrer Vermehrung hemmen sollen (Virustatika), darunter Aciclovir und Penciclovir.
Eine Alternative bieten Cremen mit dem Wirkstoff Docosanol. Docosanol bewirkt, dass die Viren schlechter in Körperzellen eindringen können, und soll so der Bildung einer Fieberblase und der Infektion umliegender Hautstellen vorbeugen.
Klassischerweise werden auch Cremen mit Zink verwendet, die das Abheilen der Fieberblase begünstigen können.
Auch pflanzliche Alternativen stehen zur Verfügung. Präparate mit Melisse und Rosmarin enthaltenen einen natürlichen Wirkstoff, der gegen Herpesviren aktiv ist.
Herpesbläschenpflaster
Neben den Cremen kommen auch noch Herpesbläschenpflaster zum Einsatz. Diese haben den Vorteil, dass sie die Übertragung der Herpesviren minimieren, da sie eine mechanische Barriere zwischen der Fieberblase und der umliegenden Haut bilden. Die Herpespflaster enthalten keine virushemmenden Wirkstoffe, sondern bestehen aus einem Hydrokolloid. Dieses bildet ein feuchtes Milieu, in dem die Wunde gut heilen kann.
Die Pflaster sind auch kein kosmetisches Problem mehr, da sie leicht überschminkt werden können.
Die guten alten Hausmittel?
Bei der Empfehlung von Hausmitteln gehen die Meinungen der Experten stark auseinander. Fest steht aber: tatsächlich helfen die wenigsten! Zahnpasta zum „Schutz“ der Fieberblase zu verwenden, kann sogar zu einer Verschlechterung der Erkrankung führen. Auch die Anwendung von Honig, Knoblauch, Backpulver oder Alkohol führt eher zu Hautreizungen, als dass tatsächlich die Heilung der Fieberblase unterstützt wird. Die unsachgemäße Verwendung ätherischer Öle, wie zum Beispiel von Teebaumöl, kann neben der Reizungen der Haut auch zu allergischen Reaktionen führen.
Vorsorgen ist immer besser!
In den letzten Jahren zeigte sich, dass es einige Nahrungsergänzungsmittel gibt, die sich positiv auf die Häufigkeit und Dauer von Fieberblasen auswirken können. Wer also regelmäßig bei kaltem Wetter Fieberblasen bekommt, dem ist vielleicht mit folgenden Präparaten geholfen.
- Stärken Sie Ihr Immunsystem: Vitamin C und Vitamin D sowie Selen können die Immunabwehr verbessern.
- Zink, vor allem organisches Zink, kann sogar prophylaktisch eingenommen werden. Im Akutfall kann es zu einer Verkürzung der Krankheitsdauer beitragen.
- L-Lysin ist eine essentielle Aminosäure. Sie verdrängt im Virus das für dessen Vermehrung wichtige L-Arginin. Wenn Sie häufig an Fieberblasen leiden, dann achten Sie auf eine Ernährung, die wenig L-Arginin enthält (wenig Nüsse, Rosinen, Gelatine oder Schokolade).