Die Rede ist von einer Erkältung, auch als Verkühlung oder grippaler Infekt bekannt (nicht zu verwechseln mit der echten Grippe, der Influenza). Die meisten erwischt es in der kalten Jahreszeit. Aber das muss nicht sein! Wir können unser Immunsystem „trainieren“, damit erst gar keine Beschwerden auftreten.
Doch was ist eine Erkältung überhaupt?
Bei einer Erkältung handelt es sich um eine Infektion der oberen Atemwege. Sie wird durch unterschiedliche Viren, unter anderem Rhino-, Entero-, Adeno- und Parainfluenza-Viren, verursacht. Die Erkrankung kann Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Halsschmerzen, Schnupfen, Husten und Heiserkeit, sowie jede beliebige Kombination dieser Beschwerden zur Folge haben.
Der Verlauf einer Erkrankung ist dabei sehr individuell. In der Regel treten keine Komplikationen auf und die Beschwerden sollten sich innerhalb von 3–7 Tagen bessern und nach zwei Wochen praktisch verschwunden sein. Eine allgemeine Müdigkeit und Erschöpfungsgefühle können allerdings auch noch wochenlang anhalten.
Erwachsene leiden im Durchschnitt ein bis dreimal pro Jahr an einer Erkältung. Kinder und Kleinkinder werden öfter krank, wobei kleinere Kinder weit häufiger betroffen sind als ältere.
Der Großteil der Infekte verläuft banal und unbedenklich. Es besteht aber immer das Risiko, dass die Erkrankung auf die Nebenhöhlen (Nebenhöhlenentzündung), auf die Bronchialschleimhaut (Bronchitis), die Ohren (Mittelohrentzündung) und die Lunge (Lungenentzündung) übergreift. Im unangenehmsten Fall kann es zu einer Superinfektion kommen. Das bedeutet, dass aufgrund des geschwächten Immunsystems eine zweite zusätzliche, meist bakteriell ausgelöste, Erkrankung ausbricht. In diesen Fällen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen!
Die Erkältungsviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion etwa durch Niesen oder Husten, bzw. über Gegenstände (z. B. Geschirr, Telefon, Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln,…) übertragen. Obwohl es noch keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, ist es naheliegend, dass in der kalten Jahreszeit die Infektabwehr des Körpers durch die niedrigen Temperaturen geschwächt ist. Daher treten die Symptome einer Erkältung eher im Winter auf, obwohl die krankheitsauslösenden Viren uns das ganze Jahr begleiten.
Die Abgrenzung zwischen der echten Grippe (Influenza) und einem grippalen Infekt ist anhand der Beschwerden nicht immer einfach. Generell gilt, dass bei einer Influenza die Krankheitszeichen plötzlich auftreten. Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind deutlich ausgeprägter als bei einer normalen Erkältung. Daneben kommt es zu starken Kopf- und Gliederschmerzen mit hohem Fieber (>38,5° bei Erwachsenen). Schnupfen, Halsweh und andere klassische Erkältungssymptome treten bei der echten Grippe meist erst zeitversetzt nach dem Fieber oder überhaupt nicht auf.
Bei einem grippalen Infekt ist Fieber, sofern es überhaupt auftritt, deutlich niedriger und die anderen Erkältungssymptome stehen im Vordergrund.
Vorbeugen
Die angenehmste Erkältung ist die, die gar nicht erst ausbricht. Hier ist das Immunsystem gefragt, das unsere Barriere gegen die Erkältung darstellt. Alles, was das Immunsystem schwächt, erhöht daher unsere Anfälligkeit für Erkältungen.
Man kann sein Immunsystem jedoch bereits im Herbst auf die kommende Erkältungssaison vorbereiten. Dazu muss man nur ein paar einfache Tipps befolgen. Neben allgemeinen Verhaltensregeln, die einem die Erkältungssaison erleichtern können, kann man mit pflanzlichen Wirkstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen das Immunsystem wirkungsvoll unterstützen. Falls Sie jedoch an sehr häufig wiederkehrenden Erkältungen leiden, sollten Sie das mit Ihrem Arzt besprechen.
- Achten Sie auf ausreichend Schlaf und vermeiden Sie, soweit möglich, Stress. Lesen Sie hier, was Sie für Ihre Entspannung tun können.
- Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse versorgt den Körper mit wichtigen Spurenelementen und Mineralstoffen, die die körpereigene Immunabwehr stärken.
- Kleiden Sie sich den Temperaturen entsprechend. Mit dem Zwiebellook sind Sie für jede Temperatur gerüstet.
- Sportliche Betätigung steigert die Immunabwehr.
- Vermeiden Sie in der Grippe- und Erkältungssaison größere Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen. Hier ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch.
- Häufiges Händewaschen ist in der Schnupfensaison die beste Maßnahme, um einer Ansteckung vorzubeugen. Wo es möglich ist, sollten Sie auf das Händeschütteln verzichten.
- Warme Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie dadurch empfindlicher. Lüften Sie daher regelmäßig und kurz („Stoßlüften“). Eine einfache Möglichkeit die Raumluft zu befeuchten, ist eine Schale mit Wasser auf die Heizung zu stellen. Je nach Wunsch kann man das Wasser auch mit ein paar Tropfen ätherischer Öle versetzen.
- Mit Meerwassernasensprays kann man die Nasenschleimhäute auch untertags regelmäßig befeuchten. Spezielle Zusätze wie Hydroxypropylmethylcellulose oder das aus Algen gewonnene Carrageen sollen darüber hinaus eine Barriere gegen das Eindringen von Erkältungsviren bilden.
- Extrakten von [[link type="search" term="Echinac" filter="filter_categories:1068" text="Sonnenhut (Echinacea)"]] und der [[link type="search" term="Pelarg" filter="filter_categories:1068" text="Kapland-Pelargonie (Pelargonium)"]] konnte eine immunsystemstimulierende Wirkung nachgewiesen werden. Sie können daher als pflanzliche Mittel vorbeugend eingenommen werden und sind auch bei einer bereits bestehenden Erkältung hilfreich. Auch der [[link type="search" term="Zistrose" filter="filter_categories:1068" text="Zistrose (Cistus incanus)"]] wird eine immunsystemstärkende Wirkung nachgesagt.
- Wer häufig an Erkältungskrankheiten leidet, kann seine Abwehrkräfte auch durch die Einnahme von Buchweizenextrakten stärken.
- Trinken Sie warmen Tee. Besonders geeignet sind Teesorten wie Ingwer-, Holunder- oder Lindenblütentee.
- Vitamin C wird seit Jahren zur Unterstützung des Immunsystems angeboten. Wissenschaftliche Belege der positiven Wirkung fehlen jedoch.
- Zink ist an vielen Stoffwechselvorgängen des menschlichen Körpers beteiligt und für eine optimale Funktion des Immunsystems unerlässlich.
- Auch Vitamin D trägt zu einer besseren Immunantwort bei. Lassen Sie Ihren Vitaminstatus am besten bei einem Arzt testen. So kann die Dosis festgelegt werden, die für Sie ideal ist.
Behandlung: Die Erkältung in den Griff bekommen
Wenn es einen doch erwischt hat, gibt es viele Möglichkeiten die Symptome zu lindern, auch wenn noch keine kausale (ursächliche) Therapie gefunden wurde. Im Volksmund heißt es dafür passend: Eine Erkältung dauert mit Arzt sieben Tage, ohne Arzt eine ganze Woche. Medikamente beeinflussen die Krankheitsdauer nicht, machen aber die Beschwerden erträglicher.
Die Therapie richtet sich daher nach den vorhandenen Symptomen und ist dementsprechend sehr individuell. Am wichtigsten ist es auf jeden Fall dem Körper Ruhe zu gönnen und im Zweifelsfall ein paar Tage zu Hause zu bleiben!
Neben Ruhe und Wärme kann man den Körper im Fall einer Erkältung auch mit der Einnahme von Zink , Sonnenhut- und Kapland-Pelargonienextrakt unterstützen. Die tägliche Zufuhr von 15–30 mg Zink führte in einigen Studien zu einer Reduktion der Erkältungssymptome und der Krankheitsdauer.
Hier finden Sie weitere Behandlungsmöglichkeiten der unterschiedlichen Symptome und Beschwerden bei Erkältungskrankheiten:
- Fieber und Erkältungsschmerz
- Fieberblasen
- Husten, Halsweh, Heiserkeit
- Schnupfen und Beschwerden der Nasennebenhöhlen
Wann zum Arzt?
Die meisten kleineren Erkältungen gehen ohne Probleme vorüber. Es gibt jedoch einige Warnsignale, bei denen doch ein Arzt konsultiert werden sollte:
- Wenn Sie unter bestehenden, chronischen Erkrankungen leiden.
- Wenn Sie sich extrem müde und abgeschlagen fühlen.
- Wenn sich die Beschwerden nach 7 Tagen nicht deutlich gebessert haben.
- Wenn Husten und Heiserkeit über mehr als zwei Wochen bestehen.
- Wenn das Fieber sehr hoch ist oder besonders schnell ansteigt.
- Wenn Sie sehr starke Schmerzen haben.
- Wenn Sie starke Hals- oder Ohrenschmerzen haben.
- Wenn Sie unter Krämpfen leiden oder Bewusstseinsverlust auftritt.
- Wenn Sie unter Atemnot leiden.
- Wenn der Krankheit ein Auslandsaufenthalt in einem tropischen Land (z. B. Malariagebiet) vorausging.
Besonders wichtig bei Kindern und Säuglingen ist, dass sie genug trinken. Lieber öfter kleine Mengen als auf einmal große Mengen!